Der Priester Leonid Tsypin wurde Ende des Jahres 1945 in Kiew geboren. Im Jahre 1968 beendete er sein Studium der Physik an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität mit der Spezialisierung der Theoretischen Physik. Obwohl er seine Diplomarbeit über die allgemeine Relativitätstheorie schrieb, arbeitete er die nächsten Jahre auf dem Zweig der Physik mit der Lehre vom Menschen in den Institutionen der Kybernetik und Physiologie der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine. Ebenso erfolgreich entwickelte er Geräte zur Kontrolle der Materialien für die Leichtindustrie in der Institution für Metallphysik. Zudem unterrichtete er und ist Autor von mehr als 40 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten zur Psychologie, Physiologie, Biokybernetik, Materialwissenschaften, Röntgenmetallphysik, Elektronik und Automatik.
Parallel zu seiner wissenschaftlichen Suche lief auch seine geistliche Suche nach dem Sinn des Lebens, welche ihn zum Ende der 1970er Jahre in die orthodoxe Kirche führte. Einige Jahre später bekam er den Segen zur Vorbereitung auf den Priesterdienst. Leonid Tsypin nahm aktiv an den Gottesdiensten einiger Gemeinden Kiews als Lektor, Kirchendiener, Sänger des Chors, Chorgründer und Psalmist teil, obwohl der Übergang von Wissenschaft zur Kirche in der Sowjetunion äußerst erschwert war. Ab dem Ende der 80er Jahre unterrichtete er in der Sonntagsschule im Kiewer Kloster Mariä Schutz und Fürbitte und trat mit Vorträgen über Orthodoxie auf. Mit dem Ende der Sowjetmacht kam auch das Priesteramt.
Ab 1995 diente Vater Leonid in Deutschland und gründete orthodoxe Gemeinden in Wuppertal, Dortmund, Aachen, Kassel, Menden, Iserlohn und Essen und war Abt in Dortmund und Wuppertal. Leonid Tsypin stellte die Berliner Diözese auf dem Missionskongress der Russisch Orthodoxen Kirche im Jahre 2003 vor.
Auch mit Pristeramt beschäftigte sich Vater Leonid mit Segen Gottes weiterhin mit der Physik. Seine grundsätzlichen Interessen galten den Lehren der Bibel über die Schöpfung. Nicht nur einmal trat er damit auf den Moskauer Internationalen Weihnachtlichen Lesungen auf. Vater Leonid beendete die Kiewer Geistliche Akademie und legte die Diplomarbeit über das Thema Exegese des sechsten Tags unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Konzeptionen und der byzantinischen Theologie vor.
Priester Leonid Tsypin verstarb am 30. Oktober 2010 und ist auf dem Hauptfriedhof der Stadt Dortmund begraben.
Übersetzung aus dem Russischen ins Deutsche Daria Nikolaeva.
Audio (in russischer Sprache)
Video (in russischer Sprache)
Прот. Леонид Цыпин. Проповедь о знаменном пении
Veröffentlichungen (in russischer Sprache)
2005 — «Так чем же являются Дни Творения?»
2008 — «Загадка шестоднева. Вселенная, Космос, Жизнь — Три дня творения. На грани Парадигмы»
Брошюра «Памятка для первой исповеди»
Брошюра «Покаянная исповедь бывшего советского человека»
Пьеса «Пасха в Иерусалиме»
Im internet (in russischer Sprache)
Интервью с прот. Леонидом Цыпиным о его недавно вышедшей книге «Вселенная, Космос, Жизнь — три Дня Творения» (1 февраля 2010 г.)
Протоиерей Леонид Цыпин: не так просто рождаются больные дети
Священник Леонид Цыпин. Правы ли современные «креационисты»?
Andenken