Zu Gast bei zwei vergangenen Jugendtreffen (02.11., 09.11.) war der Lektor der Dortmunder Dreifaltigkeitskirche Igor Konstantinovich Shchirovsky mit einem Bericht über die tragischen Ereignisse von 1917.
In diesem Jahr begehen wir in Trauer den hundertsten Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, wie sie in der sowjetischen Geschichtsschreibung gemeinhin genannt wurde. Sie hat nicht nur das damalige Russische Reich bis zur Unkenntlichkeit verändert, sondern auch die politische Landkarte Europas maßgeblich verändert. Die Folgen dieser schrecklichen Ereignisse sind bis heute spürbar.
Bei dem Treffen mit Igor Konstantinowitsch erörterten wir, wie die Revolution möglich wurde: ihre Ideen, Voraussetzungen und den Verlauf der Ereignisse; wir zeichneten historische Porträts der Helden und Nicht-Helden der Revolution. Getrennt davon versuchten wir, die geistige Situation im damaligen russischen Staat zu analysieren, um zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass in einer Zeit, in der die Orthodoxie die Staatsreligion ist - und der Zar orthodox ist, und die Kirche und die Wüste Optina und viele Klöster - Menschen an die Macht kamen, die im Allgemeinen Gotteskämpfer waren und einen Akt der Rebellion gegen Gott begingen....
Die jungen Leute beteiligten sich aktiv an der Diskussion: Sie stellten interessante Fragen, klärten Fakten, füllten Wissenslücken, was die Relevanz des Themas nur unterstreicht. Warum ist es wichtig, heute, hundert Jahre später, darüber zu sprechen? Weil wir die Vergangenheit kennen und verstehen sollten; wir sollten sie kennen und für uns selbst leben, indem wir die tragischen Erfahrungen der menschlichen Geschichte berücksichtigen. Darüber hinaus hilft uns das historische Gedächtnis, die Bedeutungen, die uns heute umgeben, zu verstehen, und lehrt uns, die Zukunft und die Gegenwart vorsichtig zu beurteilen.