(Matt., 18 ff., VI, 22-33) Die Lampe für den Körper ist das Auge. Wenn also dein Auge rein ist, wird dein ganzer Körper hell sein; wenn aber dein Auge böse ist, wird dein ganzer Körper dunkel sein. Wenn also das Licht, das in dir ist, Dunkelheit ist, was ist dann die Dunkelheit? Er (der Herr) sagt dies: Wenn du deinen Geist mit der Sorge um den Besitz festnagelst, hast du deine Lampe ausgelöscht und deine Seele verdunkelt, denn wie das Auge, wenn es rein, d.h. gesund ist, den Körper erleuchtet, wenn es aber dünn, d.h. ungesund ist, lässt es ihn in der Dunkelheit, so wird der Geist durch die Sorge geblendet. Ist aber der Geist verfinstert, so wird die Seele zur Finsternis, noch viel weniger der Körper.
Niemand kann zwei Herren dienen. Mit zwei Herren meint er diejenigen, die entgegengesetzte Befehle geben. Wir machen zum Beispiel den Teufel zu unserem Herrn, so wie wir unseren Mutterleib zu einem Gott machen, aber unser Gott ist von Natur aus und wirklich der Herr. Wir können nicht für Gott arbeiten, wenn wir für den Mammon arbeiten. Mammon ist alle Ungerechtigkeit.
Denn entweder wird er das eine hassen und das andere lieben, oder er wird für das eine eifern und das andere vernachlässigen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Siehst du, dass es für den Reichen und Ungerechten unmöglich ist, Gott zu dienen, denn der Egoismus entfremdet ihn von Gott?
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um eure Seele, was ihr essen oder trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. "Deshalb", das heißt, warum? Weil der Mensch durch den Besitz von Gott entfremdet ist. Die Seele, die keinen Körper hat, isst nicht, aber der Herr sagte dies nach der allgemeinen Sitte, denn die Seele kann offenbar nicht im Körper bleiben, wenn das Fleisch nicht genährt wird. Der Herr verbietet nicht die Arbeit, aber er verbietet uns, uns ganz unseren Sorgen hinzugeben und Gott zu vernachlässigen. Wir müssen auch in der Landwirtschaft arbeiten, aber wir müssen auch für die Seele sorgen.
Ist die Seele nicht mehr als die Nahrung und der Körper mehr als die Kleidung? Das heißt, derjenige, der das Größere gegeben hat, der Seele und Körper geformt hat, wird er nicht auch Nahrung und Kleidung geben?
Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel besser als sie? Der Herr hätte auf Elia oder Johannes als Beispiel verweisen können, aber er erinnerte uns an die Vögel, um uns zu beschämen, dass wir unklüger sind als sie. Gott nährt sie, indem er ihnen das natürliche Wissen verleiht, Nahrung zu sammeln.
Und wer von euch, der fürsorglich ist, kann auch nur eine Elle zu seiner Größe hinzufügen? Der Herr sagt: "Wie sehr du dich auch bemühst, du wirst nichts anderes tun als den Willen Gottes. Warum mühst du dich vergeblich ab?"
И worum kümmert ihr euch? Seht euch die Lilien auf dem Feld an, wie wachsen sie? Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Aber ich sage euch, dass selbst Salomo in all seiner Pracht sich nicht wie eine von ihnen kleidete. Er beschämt uns nicht nur durch törichte Vögel, sondern auch durch verwelkende Kränze. Wenn Gott sie so geschmückt hat, obwohl es nicht nötig war, wird er dann nicht erst recht unser Bedürfnis nach Kleidung befriedigen? Das zeigt auch, dass man sich trotz aller Sorgfalt nicht so schmücken kann wie die Kränze, denn der weiseste und verwöhnteste Salomo konnte während seiner ganzen Regierungszeit nichts dergleichen anziehen.
Wenn aber Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das heute gegessen und morgen in den Ofen geworfen wird, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen?. Daraus lernen wir, dass wir uns nicht um den Schmuck kümmern sollen, da er den vergänglichen Blumen eigen ist, und dass jeder, der sich schmückt, wie Gras ist. Ihr aber, sagt er, seid intelligente Wesen, für die Gott Leib und Seele geschaffen hat. Alle, die in Sorgen verstrickt sind, sind kleingläubig; wenn sie vollkommenen Glauben an Gott hätten, würden sie sich nicht so sehr sorgen.
Darum seid nicht besorgt und fragt nicht: "Was sollen wir essen?" oder "Was sollen wir trinken?" oder "Was sollen wir anziehen? Denn nach all diesen Dingen trachten die Nichtjuden.. Es ist nicht verboten, zu essen, aber es ist verboten, zu sagen: "Was sollen wir essen?" Die Reichen vom Abend sagen: "Was sollen wir morgen essen?" Siehst du, was er verbietet? Er verbietet Verwöhnung und Luxus.
Und weil euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dieser Dinge bedürft. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zugerechnet werden. Das Reich Gottes ist ein Vorgeschmack auf gute Dinge. Es wird für ein Leben in Gerechtigkeit gegeben. Wer also nach geistlichen Dingen trachtet, dem werden durch die Großzügigkeit Gottes auch leibliche Dinge gegeben.
Auslegung des Sonntagsevangeliums durch den seligen Theophylact, Erzbischof von Bulgarien.