"Freue dich, o gesegnete Jungfrau Maria, von dir die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, unseren Gott, zu empfangen, der die Menschen in der Finsternis erleuchtet. Freue dich auch, du gerechte Älteste, die du den Befreier unserer Seelen in deine Arme nimmst, der uns die Auferstehung schenkt."
(Troparion zur Darstellung des Herrn)
Und es war ein Mann in Jerusalem, der hieß Simeon. Er war ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der den Trost Israels suchte, und der Heilige Geist war auf ihm.
Der Heilige Geist hatte ihm vorausgesagt, dass er den Tod nicht sehen würde, bis er den Christus des Herrn sehen würde.
Und er kam durch Eingebung in den Tempel. Und als die Eltern das Jesuskind brachten, um die gesetzlichen Riten an ihm zu vollziehen, nahm er es in seine Arme, segnete Gott und sagte: "Nun lässt du, Herr, deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden gehen; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, 31 das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. (Lk., 2, 25-32).
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"Wir preisen Dich, o lebensspendender Christus, und ehren Deine reinste Mutter, durch die Du nun nach dem Gesetz in den Tempel des Herrn gebracht wurdest."
Die Heilige Kirche feiert jetzt die Reinigung unseres Herrn Jesus Christus.
Die Begegnung mit Christus findet auch in unserem Leben statt, so wie die Begegnung im Tempel in Jerusalem stattfand.
Wie können wir eine freudige Begegnung mit dem Herrn haben? Wir müssen ständig an unserer Seele arbeiten. Wenn wir zum Beispiel im Tempel stehen, müssen wir ständig fremde Gedanken verdrängen, uns zum Beten zwingen, versuchen, über die Worte der Gebete nachzudenken, damit jedes Wort den Verstand, das Herz erreicht, denn die Gnade Gottes dringt nur durch unsere geistige Anstrengung in uns ein. Man sagt, die härteste Arbeit sei es, zu Gott zu beten. Ja, in der Tat, viele Menschen sind bereit, alles zu tun, außer zu beten. Aber wenn wir uns mit unserem Willen zum Beten zwingen, haben wir dann eine Begegnung mit Gott? Gibt es eine Reinigung? Um sein Herz für Gott zu öffnen, muss man sich in der Gegenwart Gottes als großer Sünder fühlen, sich mit ganzer Seele korrigieren wollen, jeden nächsten Tag besser leben wollen als den vorherigen. Das ist der Beginn des geistlichen Lebens, das ist das Unterpfand der Begegnung mit Gott, so wie der alte Simeon und die Prophetin Anna Christus begegnet sind.
Möge der Herr uns helfen, diese göttliche Reinigung zu genießen!