Gemeinde zu Ehren der Heiligen Dreiheit zu Dortmund
Berliner Diözese der Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats
Dreikönigstag
Übersetzt aus dem Russischen mit DeepL©
Alle Angaben ohne Gewähr

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Welch lebensspendende Wasser gibt es, und welch schreckliche Wasser gibt es...! Am Anfang des Buches Genesis lesen wir, wie der Atem Gottes über die Wasser getragen wurde und wie alle Lebewesen aus diesen Wassern hervorgingen. Das ganze Leben der Menschheit hindurch - aber so anschaulich im Alten Testament - sehen wir das Wasser als Bild des Lebens: es hält den durstigen Menschen in der Wüste am Leben, es belebt das Feld und den Wald, es ist ein Zeichen des Lebens und der Gnade Gottes, und in den heiligen Büchern des Alten und Neuen Testaments ist das Wasser ein Bild der Reinigung, der Waschung, der Erneuerung. Aber was sind das für schreckliche Wasser, die Wasser der Sintflut, in denen alle umkamen, die dem Gericht Gottes nicht mehr standhalten konnten; und die Wasser, die wir in unserem Leben sehen, die schrecklichen, verderblichen, dunklen Wasser der Fluten....
Und so kam Christus zu den Wassern des Jordans: In diesen Wassern, die nicht mehr von einer sündlosen Erde, sondern von unserer Erde stammten, die durch menschliche Sünde und Verrat bis ins Innerste verunreinigt war, in diesen Wassern wurden sie von Menschen gewaschen, die nach der Predigt Johannes des Täufers Buße taten; und wie schwer waren diese Wasser mit der Sünde der Menschen, die von ihnen gewaschen wurden! Wenn wir nur sehen könnten, wie diejenigen, die in diesen Wassern gewaschen wurden, allmählich schwer und ängstlich vor dieser Sünde wurden! Und in diese Wasser kam Christus zu Beginn seiner Verkündigung und seines allmählichen Aufstiegs zum Kreuz, um sich selbst in diese Wasser zu tauchen und die ganze Last der menschlichen Sünde zu tragen - er, der Sündlose.
Dieser Moment der Taufe des Herrn ist einer der schrecklichsten und tragischsten Momente in seinem Leben. Weihnachten ist der Moment, in dem Gott, der uns in seiner Liebe zum Menschen vor dem ewigen Verderben retten will, Menschenfleisch anzieht, in dem das Menschenfleisch von der Gottheit durchdrungen wird, in dem es erneuert, ewig, rein, leuchtend wird, jenes Fleisch, das durch Kreuz, Auferstehung, Himmelfahrt zur Rechten Gottes und des Vaters sitzen wird.
Aber am Tag der Taufe des Herrn ist dieser Vorbereitungsweg vollendet; nun geht der Herr, der in seinem Menschsein bereits gereift ist, der Mensch Jesus Christus, der das volle Maß seiner Reife erreicht hat, der sich in vollkommener Liebe und vollkommenem Gehorsam dem Willen des Vaters angeschlossen hat, frei, frei, um zu erfüllen, was der Ewige Rat bestimmt hat. Nun bietet der Mensch Jesus Christus dieses Fleisch als Opfer und Geschenk nicht nur für Gott, sondern für die ganze Menschheit an, nimmt den ganzen Schrecken der menschlichen Sünde, des menschlichen Falls auf seine Schultern und stürzt sich in diese Wasser, die nun die Wasser des Todes sind, das Bild des Verderbens, die alles Böse, alles Gift und den ganzen Tod der Sünde in sich tragen.
Die Taufe des Herrn ähnelt in der weiteren Entwicklung des Geschehens am ehesten dem Schrecken des Gartens von Gethsemane, der Exkommunikation des Kreuzestodes und dem Abstieg in die Hölle. Auch hier ist Christus so sehr mit dem Schicksal der Menschen verbunden, dass der ganze Schrecken auf ihn fällt, und der Abstieg in die Hölle ist das letzte Maß seiner Einheit mit uns, der Verlust von allem - und der Sieg über das Böse.
Deshalb ist dieses majestätische Fest so tragisch, und deshalb werden die Wasser des Jordans, die die ganze Last und den Schrecken der Sünde tragen, durch die Berührung des Leibes Christi, des Leibes der sündlosen, reinen, unsterblichen, durchdrungenen und leuchtenden Gottheit, des Leibes des Gottmenschen, bis in die Tiefe gereinigt und werden wieder zu den Urwassern des Lebens, die fähig sind, die Sünde zu reinigen und abzuwaschen, den Menschen zu erneuern, ihm die Unverweslichkeit zurückzugeben, ihn mit dem Kreuz zu verbinden und ihn nicht mehr zu einem Kind des Fleisches, sondern des ewigen Lebens, des Reiches Gottes zu machen.

Wie ehrfurchtgebietend ist dieses Fest, und deshalb blicken wir, wenn wir an diesem Tag das Wasser weihen, mit solcher Verwunderung und Ehrfurcht darauf: Diese Wasser sind durch die Herabkunft des Heiligen Geistes zu jordanischen Wassern geworden, nicht nur zu den Urwassern des Lebens, sondern zu Wassern, die nicht nur zeitliches, sondern auch ewiges Leben zu schenken vermögen; deshalb nehmen wir ehrfürchtig, ehrfurchtsvoll an diesen Wassern teil; deshalb nennt die Kirche sie eine große Reliquie und fordert uns auf, sie bei Krankheit, bei seelischem Kummer, bei Sünde, zur Reinigung und Erneuerung, zur Teilhabe an der Neuheit des gereinigten Lebens bei uns zu haben. Lasst uns dieses Wasser kosten, lasst uns es ehrfürchtig berühren. Durch diese Wasser begann die Erneuerung der Natur, die Heiligung der Schöpfung, die Verwandlung der Welt. Wie in den Heiligen Gaben sehen wir hier den Beginn des zukünftigen Zeitalters, den Sieg Gottes und den Beginn des ewigen Lebens, der ewigen Herrlichkeit - nicht nur des Menschen, sondern der ganzen Natur, wenn Gott alles in allem wird.
Dankt Gott für seine unendliche Barmherzigkeit, für seine göttliche Herablassung, für die Tat des Gottessohnes, der Menschensohn wurde! Danken wir Gott, dass er den Menschen, unsere Schicksale und die Welt, in der wir leben, erneuert, und dass wir immer noch mit der Hoffnung auf den bereits errungenen Sieg leben können, und mit der Freude, dass wir auf den Tag des Herrn warten, den großen, wunderbaren und schrecklichen Tag, an dem die ganze Welt von der Gnade des empfangenen und nicht nur des geschenkten Heiligen Geistes erstrahlen wird! Amen.

 Metropolit Anthony Surozhsky

Galerie