Während des langen irdischen Lebens der Mutter Gottes hatte sie viele Sorgen und Leiden, aber auch Freuden. Und die letzte dieser Freuden war die Nachricht von ihrem bevorstehenden Tod und ihr Tod selbst. Freudig, leise und feierlich vollzog sich dieses Ereignis.

Er bringt uns dazu, über unsere eigene Sterblichkeit nachzudenken. Für uns ist der Tod etwas Beängstigendes, Bedeutungsloses, etwas, an das man besser nicht denkt. Warum ist das so? Es liegt daran, dass wir uns selbst kein ausreichendes Verständnis davon geben, was der Tod ist.

Es gibt drei Geburten im menschlichen Leben: die fleischliche Geburt, auf die man sich mehrere Monate lang vorbereitet; die geistliche Geburt im Sakrament der Taufe, die ebenfalls eine Vorbereitung erfordert; und die Geburt ins ewige Leben, auf die wir uns normalerweise nicht vorbereiten, die aber unsere Vorbereitung während unseres gesamten irdischen Lebens erfordert.

Aufgrund unseres mangelnden Verständnisses der letzten Geburt kommt es am Krankenbett der Sterbenden so oft zu großer Verwirrung, Aufregung, Verzweiflung und unnötiger Quälerei der Entschlafenen mit verschiedenen medizinischen Mitteln, statt zu betender Ehrfurcht vor dem stattfindenden Sakrament.

Möge das heutige Fest der Entschlafung der Gottesmutter uns an unsere dritte Geburt erinnern und daran, wie wir sie empfangen sollen. Und möge die Heilige Jungfrau unsere Fürsprecherin, unsere Helferin und Patronin in diesem großen Augenblick unseres Lebens sein!

Bischof Methodius