Am 18. Januar, dem Epiphaniasabend, wird die Große Vesper in Verbindung mit der Göttlichen Liturgie des Heiligen Basilius des Großen gefeiert.
"Und nach dem Fürbittgebet gehen wir alle zum heiligen Brunnen in den Narthex oder zu den Quellen am königlichen Tor: der älteste Priester trägt das Heilige Kreuz auf dem Kopf, der Leuchterträger und der Diakon gehen ihm mit dem Weihrauchfass voraus. Und er stellt das Ehrenkreuz auf den schön geschmückten Tisch, auf dem auch das im Kelch bereitete Wasser und die ringsum stehenden Kerzen stehen; und die Kerzen werden den Brüdern gegeben. Und der Rektor zensiert um den Tisch herum, und das Bild des Festes auf der Analogie, und die Priester, und die Gesichter nach der Ordnung, der Diakon kommt vor ihm mit der Kerze, und die Geistlichen singen diese Troparionen:
Die Stimme des Herrn auf den Wassern ruft: "Kommt, empfangt alle den Geist der Weisheit, den Geist der Einsicht, den Geist der Gottesfurcht, den offenbarten Christus!
Heute sind die Wasser von Natur aus geheiligt, und der Jordan ist geteilt, und seine Wasser kehren in Strömen zurück, der Herr wird vergeblich getauft.
Als Mensch auf dem Fluss bist du gekommen, o Christus der König, und du willst die Taufe als Sklave empfangen, o Gesegneter, aus der Hand des Vorläufers, um unserer Sünden willen, o Menschenfreund".
* * *
"Am Heiligen Abend findet nach der Liturgie die große Wasserweihe in den Kirchen statt. Dieses Wasser wird Hagiasma genannt, oder einfach Taufwasser.
Es ist eine fromme Tradition, an diesem Tag in der Wohnung Taufwasser zu versprengen und dabei das Troparion der Epiphanie zu singen. Das Taufwasser wird das ganze Jahr über auf nüchternen Magen in kleinen Mengen getrunken, meist zusammen mit einem Stück Oblate, "damit wir die Kraft erhalten, die Gesundheit zu stärken, Krankheiten zu heilen, Dämonen zu vertreiben und alle bösen Anschuldigungen von Gott abzuwehren".
Zugleich wird ein Gebet gesprochen: "O Herr, mein Gott, lass deine heilige Gabe und dein heiliges Wasser eine Gabe sein zur Vergebung meiner Sünden, zur Erleuchtung meines Geistes, zur Stärkung meiner geistigen und körperlichen Kräfte, zur Gesundheit meiner Seele und meines Leibes, zur Bändigung meiner Leidenschaften und Gebrechen nach deiner unendlichen Barmherzigkeit, durch die Gebete deiner heiligsten Mutter und aller deiner Heiligen. Amen."
Bei Beschwerden oder Angriffen böser Mächte kann und sollte man jederzeit bedenkenlos Wasser trinken."
Aus dem Schreiben Nina Nikolajewna Karpowoops
Auf dem Foto: die Weihe des Wassers.